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AutorenbildStephan Wegerer

Zukunftsfähigkeit durch kontinuierliche Anpassung: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Weiterentwicklung von Produktportfolio

Die Anforderungen an Unternehmen, zukunftsfähig zu bleiben, steigen stetig. Technologische Sprünge, sich wandelnde Kundenbedürfnisse, neue Wettbewerber und regulatorische Veränderungen erhöhen die Komplexität der Produktentwicklung. Um in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen nicht nur ihre Produktportfolios kontinuierlich anpassen, sondern auch ihre strategische Ausrichtung regelmäßig hinterfragen.

Dieser Artikel beschreibt einen iterativen Prozess, der Unternehmen dabei unterstützt, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, strategische Entscheidungen zu treffen und ein zukunftsrobustes Produktportfolio zu entwickeln. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Verbindung von Markt- und Umfeldinformationen mit den eigenen Kernkompetenzen gelegt.


1. Kontinuierliche Entdeckung (Continuous Discovery)

Der erste Schritt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit ist die kontinuierliche Entdeckung. Unternehmen müssen systematisch Trends, Technologien, Marktdaten, Kundenprobleme und Wettbewerbsaktivitäten beobachten und analysieren. Diese Informationen bilden die Grundlage für alle weiteren Schritte im Prozess.


  • Trends und Technologien: Welche technologischen Entwicklungen könnten das eigene Geschäft beeinflussen? Welche Trends zeichnen sich in der Branche ab?

  • Marktdaten und Kundenprobleme: Welche neuen Bedürfnisse haben Kunden? Welche Probleme müssen gelöst werden?

  • Wettbewerb: Welche neuen Wettbewerber treten auf? Welche Strategien verfolgen sie?

  • Wachstumsmärkte: Die kontinuierliche Entdeckung hilft auch dabei, neue Wachstumsmärkte zu identifizieren – Märkte, die bereits eine fundierte Relevanz haben, aber auch starke Wachstumschancen (hoher CAGR) bieten.


Die Analyse von Wachstumsmärkten ermöglicht es Unternehmen, gezielt zu diversifizieren und in neue Märkte einzutreten, sofern die eigenen Kernkompetenzen passen. Dies reduziert die Abhängigkeit von stagnierenden oder rückläufigen Märkten und schafft ein diversifiziertes Portfolio, das langfristige Stabilität gewährleistet. Beispiele wie die deutsche Automobil- oder Stahlindustrie zeigen, wie wichtig es ist, frühzeitig auf neue Märkte zu setzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.


2. Chancen und Risiken identifizieren

Die gesammelten Informationen aus der kontinuierlichen Entdeckung führen zur Identifikation von Chancen und Risiken. Chancen können beispielsweise neue Marktsegmente, Technologien oder Geschäftsmodelle sein, während Risiken durch disruptive Wettbewerber, regulatorische Änderungen oder technologische Rückstände entstehen können.


  • Chancen: Die Bewertung von Chancen erfolgt im Kontext der eigenen Kernkompetenzen. Nur wenn eine Chance mit den Stärken des Unternehmens in Einklang steht, sollte sie weiterverfolgt werden.

  • Risiken: Risiken sind oft externe Faktoren, die das Unternehmen nicht direkt kontrollieren kann. Hier spielen Kernkompetenzen eine indirekte Rolle: Ein Unternehmen mit starken Kompetenzen kann besser auf Risiken reagieren, während mangelnde Kompetenzen die Fähigkeit einschränken, auf externe Bedrohungen angemessen zu reagieren.


3. Strategisches Portfolio: Chancen und Risiken integrieren

Die identifizierten Chancen und Risiken werden in das strategische Portfolio des Unternehmens integriert. Das Portfolio dient als zentrale Entscheidungsgrundlage, um zu bestimmen, welche Bereiche aktiv verändert werden sollen. Dabei gilt:


  • Risiken: Diese beeinflussen in der Regel bestehende Produkte, Produktlinien, -familien, -varianten oder Subsysteme. Maßnahmen zur Risikominimierung können beispielsweise die Anpassung bestehender Produkte oder die Einstellung von Produktlinien umfassen.

  • Chancen: Diese treiben die Entwicklung neuer Produkte, Lösungen oder Geschäftsmodelle voran.


Das strategische Portfolio wird so angereichert, dass es sowohl die aktuellen Herausforderungen als auch die zukünftigen Potenziale des Unternehmens widerspiegelt. Hier können digitale Plattformen wie ITONICS helfen, indem sie eine klare Visualisierung von Chancen und Risiken im Kontext des Portfolios ermöglichen.


4. Ideation-Kampagnen: Kreativität aktivieren

Für die Bereiche, in denen eine Veränderung sinnvoll erscheint – sei es chancen- oder risikogetrieben –, werden Ideation-Kampagnen gestartet. Diese Kampagnen dienen dazu, Ideen zu generieren, die auf die identifizierten Herausforderungen und Potenziale abzielen.


  • Ziel: Die besten Ideen für neue Produkte, Lösungen oder Anpassungen bestehender Produkte zu finden.

  • Kollaboration: Ideation-Kampagnen können sowohl intern als auch extern durchgeführt werden, um die kollektive Intelligenz von Mitarbeitern, Partnern und Kunden zu nutzen.

  • Bewertung: Alle Ideen stehen in einem internen Wettbewerb zueinander. Nur die vielversprechendsten Ideen werden weiterverfolgt.


Tools wie ITONICS können hier durch die Bereitstellung von kollaborativen Plattformen für Ideation-Kampagnen unterstützen, die es ermöglichen, Ideen zu sammeln, zu bewerten und zu priorisieren.


5. Business Cases und Prototypen entwickeln

Die besten Ideen aus den Ideation-Kampagnen werden weiter konkretisiert. Ziel ist es, Business Cases oder sogar Prototypen für die einzelnen strategischen Felder zu entwickeln.


  • Business Cases: Diese enthalten eine detaillierte Analyse der Marktpotenziale, der erforderlichen Investitionen und der erwarteten Rendite.

  • Prototypen: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, erste Prototypen zu entwickeln, um die Machbarkeit und Attraktivität einer Idee zu testen.


Dieser Schritt stellt sicher, dass nur fundierte und realistische Optionen in die nächste Phase überführt werden.


6. Integration in das strategische Portfolio

Die besten Business Cases und Prototypen werden in das strategische Portfolio integriert. Dabei gilt erneut: Alle Optionen stehen in einem internen Wettbewerb zueinander. Nur die erfolgversprechendsten Ideen werden weiterverfolgt und in das operative Geschäft überführt.

Das Ergebnis dieses Schritts ist ein angepasstes Produktportfolio, das sowohl bestehende Produkte optimiert als auch neue Produkte und Lösungen umfasst. Dieses Portfolio bildet die Grundlage für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.


7. Ein iterativer Prozess: Kontinuierliche Anpassung

Der gesamte Prozess – von der kontinuierlichen Entdeckung bis zur Integration in das strategische Portfolio – ist iterativ. Das bedeutet, dass er ständig wiederholt wird, um auf neue Entwicklungen im Markt, bei Technologien oder im Wettbewerb reagieren zu können.

Die kontinuierliche Anpassung stellt sicher, dass das Unternehmen flexibel bleibt und sich proaktiv auf Veränderungen einstellen kann. Gleichzeitig wird die langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens nicht aus den Augen verloren.



Fazit: Zukunftsfähigkeit als kontinuierlicher Prozess

Die Sicherung der Zukunftsfähigkeit erfordert einen ganzheitlichen und iterativen Ansatz, der alle Ebenen des Unternehmens einbezieht – von der strategischen Planung bis zur operativen Umsetzung. Der hier beschriebene Prozess bietet Unternehmen eine strukturierte Vorgehensweise, um Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, fundierte Entscheidungen zu treffen und ein zukunftsrobustes Produktportfolio zu entwickeln.

Digitale Tools können diesen Prozess unterstützen, indem sie die kontinuierliche Entdeckung, die Bewertung von Chancen und Risiken sowie die Visualisierung des strategischen Portfolios erleichtern. Plattformen wie ITONICS bieten hier wertvolle Funktionen, ohne jedoch den Prozess selbst zu ersetzen. Sie sind Werkzeuge, die Unternehmen dabei helfen, ihre Innovationskraft zu maximieren und ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.

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