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AutorenbildStephan Wegerer

Zeitalter der Wandlung - wo bitte bleibt die "strategische Innovation"?


Wenn man sich einmal nur die letzten Handelsblatt Titel vom 29. und 30.08 zu Gemüte führt, wie "Autozulieferern droht ein Fiasko" oder "Deutscher Konjunktureinbruch gefährdet Gewinne der Banken", oder "Haniel verbucht Umsatzrückgang und rechnet mit schlechterem Jahr als 2018", dann müsste dem letzten Zweifler klar geworden sein, dass die goldenen Jahre nun leider vorbei sein werden. Während das Umsatz-/oder Gewinnwachstum in den letzen Jahrzehnten immer kontinuierlich gestiegen ist, kommt es plötzlich zu einem Rückgang des Wachstums, dann zu einer Stagnation bevor die Zahlen plötzlich wie bei einem Wasserfall völlig zusammenbrechen.

Genau dieses Szenario kann man nun überall vernehmen und ich hoffe inständig, dass Ihr eigenes Unternehmen sich noch in der Phase der steigenden Umsätze und/oder Gewinne befindet.


Meine Frage lautet nun, wie werden die Unternehmer auf die Umstände reagieren? Klassischer Impuls und gängige Praxis ist der Tritt auf die Bremse, also voller Fokus auf Kosteneinsparungen. Sicherlich ist das keine schlechte Idee, denn in Jahren des Wohlstandes baut sich fast immer eine ungesunde "Fettschicht" auf, von der man sich durch eine nachhaltige Diät durchaus trennen sollte.


Wir das aber in unserer heutigen Zeit reichen, um den Wasserfall aufzuhalten?

Was genau ist denn der Grund, warum die Umsätze/Gewinne so plötzlich und radikal zurückgehen?

Ist es, wie so oft, einmal wieder eine globale Phase, die auf Brexit, Handelsstreit zwischen USA und China, oder sonstigen Ereignissen zurückzuführen ist?


Ich glaube dieses mal gibt es eine radikale Bereinigung, die darin begründet liegt, dass sich manche Unternehmen besser und manche Unternehmen schlechter auf das digitale Zeitalter vorbereitet, oder dieses bereits komplett im Geschäftsmodell berücksichtigt haben.


Schon Peter Drucker stellte 1992 in einem Essay für den Harvard Business Review fest, dass "es in der Geschichte unserer westlichen Welt bisher alle paar hundert Jahre zu einer tiefgreifenden Wandlung gekommen ist" und dass "sich in solchen Zeiten die ganze Gesellschaft innerhalb von Jahrzehnten vollständig umgestaltet - ihre Weltsicht, ihre Grundwerte, ihre sozialen und politischen Strukturen, ihre Kunst und ihre wichtigsten Institutionen. 50 Jahre später ist eine neue Welt entstanden. Und die Menschen, die in diese Welt hineingeboren werden, können sich die Welt, in der ihre Großeltern lebten und ihre Eltern aufwuchsen, nicht einmal mehr vorstellen."


Unser heutiges digitales Zeitalter ist genau so eine Wandlungsphase!


Fraglich ist, ob die Unternehmer verstanden haben, dass sich die Zeiten radikal geändert haben und dass das bedeutet, dass ein "weiter wie bisher", in welchem ich in meinem althergebrachten Geschäftsmodell verweile und hoffe das "die Zeiten wieder besser werden", die denkbar schlechteste Idee ist.

Es ist ein evolutionäres Gesetz, dass derjenige der sich nicht an veränderte Umstände anpasst, dem Untergang geweiht ist. Sinnvoll wäre es nun also, neben Kosteneinsparungen, alle verfügbare Energie in strategische Innovation zu investieren und zu einem Unternehmen zu werden, dass für die sich verändernden Umstände optimal vorbereitet ist.


Es bleibt also dabei: "Innovate or die!"


Ich freue mich auf Ihre Meinungen und Kommentare!



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